Frauen- und Männerchor Ottoberg 

 Jahresbericht Januar - Dezember 2011  


Wie heisst es doch im Lied "Wenn Freunde singen": ". .. wir singen alte Lieder, neue Lieder. ..

. . . dass vereint wir wieder singen, macht uns alle reich ... « Nicht mit diesem Lied, aber ganz in dessen Sinn, starteten wir am Dienstag, 11.01.2011, ins neue Chor-Jahr. Wir sangen einige alte Lieder - die brauchten allerdings wieder einen echten "brush-up" (dass man nur so vergess­lich sein kann!), und wir übten bereits an drei neuen Liedern. Karin war - ganz im Gegensatz zur ersten Probe vor einem Jahr - sehr zufrieden mit uns, vor allem mit dem Ansingen der neuen Lieder. Die Worte des Lobes erfreuten unsere Sängerherzen! Das ist ein schöner Ansporn, ein viel versprechender Jahreseinstieg! Was sagen wir wohl am Ende des Jahres?

"Bunga-Bunga" - sorry, natürlich "Bongo-Bongo" tönte es am Donnerstag, 17. Februar, vom "Thurberg" hinunter ins Thurtal. Präsident Hansruedi Studer begrüsste uns zur 12. Jahresver­sammlung. Er brachte die Traktanden seiner ersten Chor-GV schlank über die Runde, was ja nicht anders zu erwarten war! Mehr ist aus Patrik Anwander's perfektem Protokoll zu erfahren.

Ist das tatsächlich Karin, die da vor uns steht? Nur, was macht die für neue Partnerübun­gen mit uns? Und wie sie dirigiert! Kerzengerade steht sie da. Fast regungslos. Die Arme sind angewinkelt, und nur aus Unterarm und Handgelenk dirigiert sie, so wie ein Big-Band-Leader! Wo bleibt da ihr schwungvolles Dirigieren? "Ich bin an einem Dirigentenkurs. Darum muss ich so dirigieren und üben. Und für so wenig Bewegung kostet der Kurs noch so viel!", so typisch Karin. "Ahaa" und verständnisvolles Kopfnicken im Chor. Das war an der Probe vom 8. März. So wird Neues mit Altem verbunden, aber wenigstens ist sie zu ihrem anmutigen Dirigieren zurückgekehrt! Wir hätten es vermisst.

"Wenn die Vögel singen und die Blumen ihren Duft verströmen, weiss man, wie das Paradies sein kann" (Chao Hsiou Chen, chin.Autorin). ln fast so einem Blumenparadies sangen wir am Sams­tag, 30. April, zum 100-Jahr-Jubiläum der Blumengärtnerei Göpf und Maggie Gerber im töss­taler Rikon. Unsere Uli Egner, als linke und recht Hand von Göpf Gerber, entführte uns zu die­sem blumenprächtigen Anlass. In zwei "Liedersträussen" - je einer morgens und nachmittags -erfreuten wir Gerber's und die Gäste mit unserem Gesang. Es war ein guter Tag.

Wer hat schon einmal Musik mit geschlossenen Augen oder nachts im Dunkeln gelauscht? Berührt da die Musik - vor allem die Lieblingsmusik - nicht mehr, geht tiefer unter die Haut?

Wie sagte doch das CD-Produzenten-Paar Jasmina und Otto Berger an unserer Unterhaltung vom November 2010 beim Lied "It's time so say goodbye", das er blinde Andrea Bocelli singt:

" Vielleicht sollten die vom Chor zum Singen auch einmal die Augen schliessen. Dann kämen vielleicht ihre Stimmen auch aus dem Innersten, und es würde gefühlvoller gesungen!" (Die wa­ren richtig frech mit uns!) Wir schlossen unsere Augen jedoch nicht. Da hätte wohl Karin keine Freude gehabt! - Wie aber empfinden Blinde die Musik - und wie empfanden sie wohl unseren Chorgesang? Ist ihr Musikgehör wohl sensibler? Ist ihr Musikverständnis anders als bei uns Sehenden? Ein besonders eindrückliches Erlebnis dazu war der von Marianne Brühlmann or­ganisierte Maibummel vom 3. Mai. Er führte uns von Schönenbaumgarten ins internatio­nale Blindenzentrum Landschlacht . Mit unserem "Ständchen" erfreuten wir blinde und seh­behinderte Gäste aus Deutschland, der französischen und übrigen Schweiz. Der Applaus war gross und dankbar, und den Wunsch nach Zugaben erfüllten wir sehr gerne.

Mit Gesang und Worten gratulierten 7 Chöre am Jubiläums-Samstagabend vom 28. Mai dem Männerchor Märstetten zum 150. Geburtstag. Doch so eine richtige Freude und Feststim­mung wollte nicht aufkommen. Die Lieder der Gast-Chöre strahlten kaum Fröhlichkeit aus. Erst unser "Vogelhändler" mit dem Operetten-Lied "Grüss euch Gott. .. " und mit dem fätzigen "Rug­gusserli-Blues" kam Leben und Schwung in die "Bude". Und als dann die vielen bunten "Ballon­Vögel" der Kraxe des Vogelhändlers (Daniel Hafner) und den Händen der begleitenden Vogel­Mithändlerinnen, schwups, in die Luft entwichen, kam mit einem "Wow" endlich Farbe in die "Weitsicht" - wenn auch nur vorübergehend. Das soll weder Überheblichkeit noch Eigenlob sein, es war das Lob einiger Gastsänger, das wir entgegennehmen durften. Ob sich aber die

9 Stunden Vorarbeit für die 9 Sekunden "Vogel-flieg-Freuden" gelohnt haben? Keine Frage! Wir machten es mit Freude - und brachten Freude, nicht nur den Märstetter Männerchörlern.

 

"Machen wir uns doch nicht verrückt, wenn etwas nicht gelingt, oder sollten wir frisch anfangen müssen" waren Worte an einer Probe vor dem KT Sängerfest vom 26. Juni in Sirnach. Das ist leichter gesagt, als wenn's tatsächlich passiert. Uns ist zwar anderes passiert. Die Vorexpertise mit Hanspeter Schär und sein Kommentar vom 17. Mai stimmten uns sehr zuversichtlich. Karin hatte alles gegeben, wir bemühten uns alles zu geben. Besser vorbereitet könnte man nicht sein. Das Einsingen klappte, versprach Hoffnung. "Intrada a cappella", ein fröhlicher Einstieg, Bruckners anspruchsvolles "Locus iste" und der swingende "Ruggusserli­Blues war",  so die Worte des Jurors Siegrist "ein Programm mit breiter stilistischer Palette, das die Qualität des Chors zeigt." Dann aber hackte er. .. Nanu, was soll's. "Gut" ist immer noch gut. Viel wichtiger als das beste Prädikat ist unsere Freude am Singen und unsere schöne, freund­schaftliche Chorgemeinschaft ... und vor allem zu wissen, dass wir "sehr gut" singen können!

Eine "haarige" Sache und gutes Outfit, das war an der Lerhabschlussfeier vom 7. Juli der "Hair-Stylerinnen" und Bekleidungsgestalterinnen im Rathaus. Die Herren Sänger waren ge­blendet von den vielen langen, kurzen, schönen und andern Frauenbeinen in der ersten Reihe - und schielten an Karin vorbei. Wo blieb da die Konzentration? Kam unser Gesang aber wohl gut an? Mindestens gut an kam Karin's spontaner und treffender Vergleich: Wenn ihr eine Fri­sur oder ein Kleid "verschnäfelt", dann sind diese kaputt. Wenn wir ein Lied verpatzen, dann können wir einfach frisch beginnen! - Das Ganze war eine gute Erfahrung!

Doch eine viel bessere Erfahrung machten wir nach der anschliessenden Fahrt nach Flawil. Die Erfahrung nämlich, dass Heidi Sutter eine hervorragende Gastgeberin und Köchin ist. Da hätte selbst Gault Millau seine wahre Freude gehabt! - Schön, sehr gut und gemütlich war's.

Happy birthday Max! Oder vom Ständchen zur Grillparty im Töpfergarten in Boltshausen! Am 13.08. feierte Max Zwyssler den 80. Geburtstag mit seiner Familie - und uns. Wir erfüllten ihm seinen grossen Wunsch und brachten ihm ein Geburtstagsständchen. Trotz Ferienzeit erwie­sen ihm 24 Sängerinnen und Sänger die Ehre. Ein gutes Zeichen für unsere immer wieder ge­priesene Chorgemeinschaft. Dass der Abend dann für uns ganz unerwartet zur gemütlichen Grillparty - mit Dessertbuffet - wurde, damit rechnete wohl niemand. Vielen Dank Max.

ID und Euros dabei? Die ID wollte am Zoll niemand sehen, die. Euros aber brauchten wir. Ma­dörin's theaterbestuhlter Apfel(saft)car brachte uns fabelhaft ins grenznahe "Ländle". Nach der Rappenlochschlucht gab's im "Gütli" Kaffee für die einen, für die meisten aber grüner Veltliner. Unbeschwert schwebten wir dann dem Himmel entgegen auf den Dornbirner Hausberg "Kar­ren" und waren, ganz dem Slogan entsprechend "Dem Himmel so nah". Mit Rauch und Voll­dampf führte und schüttelte uns das nostalgische Rheinbähnli am Nachmittag über den Rhein­damm, und im Museum "Rhein Schauen" informierten wir uns über die Rheinregulierung aus dem Jahre 1895. Mit einem feinen Nachtessen im Seerestaurant "Glashaus" am Rohrspitz ging die von Urs und Maria perfekt organisierte, interessante Chorreise vom 4. September zu Ende.

Herbstkonzert, Sonntag, 13. November 2011, mit MG Märstetten, Direktion: Suso Stoffel und FuM-Chor Ottoberg, Direktion: Karin Bonderer. So ähnlich stand es im Programm. Die Proben

mit der Musik waren knifflig. Aber schliesslich fanden wir die gemeinsame Tonart: nicht zu hoch und nicht zu tief. Das Konzert, wir sangen 2 Lieder mit der Musik, den "Ruggusserli-Blues" und "Dank an die Freunde" solo, fand beim Publikum sehr Anklang ... und wer weiss, vielleicht war

es nicht das erste und letzte gemeinsame Konzert mit der Märstetter Musik!?

Dank - diesmal nicht fürs Singen, das taten die andern - durften wir entgegennehmen für den guten Küchendienst und den Service in der "Weitsicht" bei der Unterhaltung "Postkartengrüsse in 3D" des gemischten Chor Märando und des Männerchor Märstetten vom 26. November.

Und nun, wie war das Jahr? Es soll ja niemand sagen, es laufe nichts bei uns! Gab's aber wohl Sachen darunter, die wir eher als "Käse" empfanden? Wie auch immer, Käse-Fondue - mit we­nigen Ausnahmen bei denen in der Ofenbänkli-Ecke - gab es beim Schlusshock vom 29.11. in der "Rebe". Es war gemütlich, und Frau Wirtin Käthy Scherrer hatte nicht nur Freude an uns, sie freute sich auch über unseren fleissigen Gesang. Ihr Applaus war nicht zu überhören! Tschüss zäme - auf ein chorfreudiges und gut gelingendes Konzertjahr 2012!

Für das Präsidium:

Fredy Lüthy, Vizepräsident