18. Jahresversammlung

 

Um 1930 Uhr trafen sich die Sängerinnen und Sänger zum Apéro und anschliessendem Nachtessen. Kurz nach 2015 Uhr begrüsste Hansruedi Studer zur offiziellen Jahresversammlung. Die Traktanden warfen keine grossen Wellen. Das Protokoll der letzten Versammlung wurde verlesen, der Jahresbericht, die Rechnung mit Budget und das Jahresprogramm genehmigt. Für 45 Jahre Mitgliedschaft konnte Albert Läubli, für 20 Jahre Heidi Lüthy und René Giger und für 10 Jahre Peter Jünger geehrt werden.

 

 

Jahresbericht Januar - Dezember 2017          Jahr 18  _______________________________________________

Das Chorjahr 2017 begann mit der GV vom 26. Januar im Torkel der Wirtschaft „Weinberg“. Die Traktanden und der Rückblick aufs 2016 gingen rund über die Bühne,....doch der Ausblick aufs Jahr 2017 und aufs Konzert 2018 liessen aufhorchen! Karin bat den Vorstand - was auch aus Reni’s wiederum perfekt verfasstem Protokoll zu vernehmen ist -, sich mit der Suche nach einer Nachfolge zu befassen. Sie sei zwar sehr gerne bei uns, aber nach 10 Jahren Chorleitung sei ein Wechsel, ein „frischer Wind“ nötig. Doch sollten wir nicht gleich Ersatz finden, würde sie uns nicht im Stich lassen und allenfalls auch das Konzert 2018 mit uns noch bestreiten. Das liess uns mit Freude und einem grossen Applaus erleichtert aufatmen. Und was Karin zwei Tage vor Weihnachten aufatmen liess: Noch bevor die Kerzen am Christbaum angezündet wurden, entzündete das Christkind schon im Anflug zur Erde in ihr die Idee fürs nächste Konzert: Liebe - Streit - Versöhnung, oder einfach Liebe in allen Facetten. Aber wir mussten gleich noch einen zweiten Wermutstropfen schlucken. Tobias wird uns - so wie es aussieht - am nächsten Konzert mit einer weiteren Konzert-Geschichte nicht mehr zur Verfügung stehen. - Gute Geister mögen uns inspirieren und uns Ideen für unsere Ansagen schenken.

 

„Wer singt, betritt die blühende Wiese der Seele“ (aus Talmud). Doch an der ersten Probe vom 06.02, konnte Karin gerade mal 23 „Blumen und andere Pflänzchen und Pflanzen“ auf der „Wiese zum Blühen“ bringen. Es war ein Wunschkonzert-Abend. Zufolge der intensiven Konzertproben im 2016, wurden alle seit August aufgeschobenen Geburtstagslieder nachgeholt und erfreuten die Seelen der X „vernachlässigten“ Geburtstagsleute. Aber auch einige fast vergessene Lieder wurden aufgefrischt und bereicherten die erste Probe.

 

Dienstag, 14.02.: Ein Stuhl wird in der Pause vor den Chor gestellt. Karin wird gebeten darauf Platz zu nehmen. Sie rollt fragend die Augen, denn Geburtstag hat sie ja noch nicht! Ein Versli eines Verslibrünzlers wird ihr gewidmet, und 34 weisse Tulpen - von jedem Singenden eine - werden ihr vom Präsidenten mit launigen Worten in die Arme gelegt: Wir gratulieren Karin zu ihrer - auf den heutigen Tag genau - 10-jährigen Chorleitung. Mit einem herzlichen Applaus geht ein grosser Dank an Karin für ihr unermüdliches Engagement für uns.

 

Freude herrschte am Samstag, 25.03., bei den Betagten im Weinfelder Altersheim Bannau und im Alterszentrum Bussnang. Wir erfreuten wiederum die Leute mit einem Ständchen und mit Liedern zum Mitsingen.

 

An einem frühlingshaften Abend, es war der 28. März, gab’s eine Schlittenfahrt - klingeling -
nach Petersburg! Und mit Andrea auf dem Schlitten - sorry, am Klavier natürlich - ist so eine „Petersburger Schlittenfahrt“ schon was anderes, als diese so „sec“ zu singen. Wir hatten un-sere erste „freie“ Probe mit Andrea. Wie im Chor vereinbart, soll sie uns immer wieder mal mit Liedern aus dem Repertoire begleiten. Allerdings hätten „auf dem Schlitten“ noch mehr Platz gehabt. Wir waren leider nur 18! Schade, wenn uns Andrea schon begleiten kommt.

 

Nach dem „Tag der Arbeit“, folgte am 2. Mai der Abend des Maibummels. Versammelt vor dem „Berghaus“ in Wigoltingen, erschienen Vreni und Franz mit einem Maibummel Apéro-Leiterwägeli, beladen mit Gläsern, Wein und Häpplis. Franz balancierte sachte zwei Speck-Gugelhöpfe auf seinen Händen, und wir folgten den Gugelhopf-Düften und dem Apéro-Wägeli, von zwei weiblichen PS gezogen, zum ersten Apéro. Vreni Tschann verteilte 6 „Chlüpperlis“, die „hinterrucks“ und unbemerkt einem Chormitglied irgendwo angeklammert werden sollten. Was sich dahinter verstecke, das werde erst beim Nachtessen verraten, so Vreni. Der Weg führte uns weiter durch die Gegend von Wigoltingen zu einem zweiten Apéro und zurück ins „Berghaus“ zu einem - wie könnte es aus König’s Küche anders sein - königlichen Znacht. Unter Hochspannung wurde das Chlüpperli-Geheimnis gelüftet: Wer noch so ein Ding an der Bluse, am Tschoopen oder im Haarbüschel hatte, durfte sich ein Lied wünschen. Und so liess auch der Maibummel gesanglich nichts mehr zu wünschen übrig. Grosser Dank und Applaus wurden Vreni und Franz für ihre erneut einfallsreiche Organisation gewidmet.

 

Überaus gut gelaunt - gut gelaunt ist sie ja meistens (!) - stand Karin am 6. Juni vor uns. Das erste Lied sollte angestimmt werden. Doch ein „äääh“...und ein Strahlen und ein Ausdruck, als „vergitzelte“ sie schier, lag in ihrem Gesicht: „Ich kann nicht bis zur Pause warten, ich muss euch jetzt schon etwas über mein grösstes und schönstes Geburtstagsgeschenk - oder Geschenk des Jahres - sagen: Tobias begleitet uns am Konzert!“ Ein „Wow“ und ein riesiger Dankes-Applaus rauschte vom Chor an Tobias! – Keinen Applaus, dafür einen „Kaktus“ gab’s für den Chor: 34 mal im Jahr denkt Karin daran, ein Geburtstaglied zu schenken - und keiner der 34 denkt daran, Karin heute zu ihrem gehabten 70. den Geburtstags-Stuhl hinzustellen!

 

Barfuss unterwegs waren wir am Sonntag, 27. August, auf unserem Chorausflug. Der „Thurbo“ brachte uns auf leisen Sohlen nach Gossau, und der fast nostalgische Wagen des Appenzellerbähnlis schüttelte uns nach Appenzell. Selbst das lautstarke Geschnäder konnte das Rumpeln des Zuges übertönen. Kaffee und Gipfeli stärkten uns zum anschliessenden Jodelkurs. Grossgewachsen - er war eben ein Ausserrhödler - kam er in seiner Appenzellertracht daher, der Jodlerdirigent Wälti Frick. Im Säli des „Löwen“ erfuhren wir zuerst einiges übers Appenzeller-Brauchtum, dass die Ausserrhoder „zäuerlen“ und die Innerrhoder „ruggusserlen“. In 5 Stimmen eingeteilt, wurde das „Graadhäbe“ und mit den Melodienstimmen das „Obenuse“ geübt, und in 3 klanglich unterschiedlichen Becken übten wir uns im Talerschwingen. Nach knapp einer Stunde „brillierten“ wir mit einem Auftritt auf der Hauptgasse! Grosser Applaus der sich angesammelten Touristen war uns beschieden. - Applaus gab’s dann auch im Gasthof „Hof“ für die feinen Südwöscht ond Chäsmaggärone. Nach einem Ständchen im Alterszentrum Gontenbad schlüpften wir aus den Schuhen...und auf gings auf den Barfussweg via Tobenschopf, wo uns ein „Moorwässerli“ (Appenzeller) kredenzt wurde, nach Jakobsbad. Bei einem Schlumi im „Eigenhof“ rundeten wir den erlebnisreichen Tag ab.

 

Blasmusik und Gesang gab’s am Sonntag, 19.11., mit der Musikgesellschaft in der Weitsicht. Die Musik glänzte mit ihrem virtuosen und temperamentvollen Spiel, während die Sängerinnen und Sänger auf ihrer musikalischen Reise durch die Schweiz auch mit leisen Tönen zu begeistern wussten“, so war es in der Zeitung unter dem Titel Die Kunst der leisen Klänge zu lesen. Aber auch vom Publikum durften wir viele Komplimente ernten. Und tröstlich: Unsere Stimmen wurden diesmal auch zusammen mit der Blasmusik wahrgenommen!

 

Auf sex Frauenbeinen und -füssen - damit sind natürlich die Tischsets gemeint ! - wurde uns am Schlusshock vom 28.11. im „Löwen“ in Donzhausen das Nachtessen aufgetischt. Die Quizfrage, wem diese schönen Beine und Füsse gehören, die von Peter auf dem Barfussweg unseres Chorausfluges höchst diskret geknipst wurden, löste, nebst einigen andern, auch Rino Cavallet mit geübtem Auge. Aber er war bei der Schätzfrage nach der Höhe von Donzhausen absolut „auf der Höhe“ - wie immer! - und somit Sieger des Wettbewerbs. - Mit Geschnäder und Gesang ging der Abend und das Chorjahr 2017 gemütlich zu Ende.

 

Fredy Lüthy                                                                                                                Ende Dezember 2017