Jahresbericht Januar - Dezember 2014

 

14.01., 22.01., 28.01. ,04.02…..da steht nichts von „singen“ in der Agenda, na ja…! - So begann unser Chor- und Konzertjahr 2014 nicht gesanglich, sondern ganz geschäftlich mit der Jahresversammlung von Donnerstag, 6. Februar, in der Wirtschaft „Weinberg“. Präsident Hansruedi legte gleich zu Beginn so geschäftlich los, dass da gar das Einstiegslied vergessen wurde…wäre nicht Karin gewesen! - Alles ging flott über die Bühne, die Geschäfte wurden genehmigt, die Ehrungen applaudiert. Selbst der traktandierte Projektchor-Gedanke mit dem Märando-Chor für unser Konzert und das Thema einer möglichen Zusammenarbeit, lösten keine Turbulenzen aus. Das Zitat von Lilo Strähl zur Frage der Zukunft unseres „alternden“ Chors „es sei doch besser die Chor-Eigenständigkeit abzugeben, als den Chor sterben zu lassen“ überzeugte und regte zum Überlegen an. Die Gespräche zwischen den Chor-Präsidenten sind im Hintergrund im Fluss. Alles Weitere dazu steht in Patrik’s Protokoll.

Grossaufmarsch zur ersten Probe vom 11. Februar. Nur eine einzige Stimme fehlte! Alle wollten nach
2 ½ monatiger Pause endlich wieder singen und die fast abgestorbenen Stimmbänder wieder aktivieren. Händeschütteln und fröhliches Begrüssen und…na, wer steht denn da in den Bass-Reihen? Willkommen, Werner Stütz! Als bewährter Sänger in anderen Chören, freut er sich, bei uns seine Töne von sich geben zu dürfen - und wir freuen uns, dass er bei uns mitsingt. - Einturnen, einsingen und charmant - wie immer - werden wir von Karin gleich von Anfang an zur Rede-Disziplin aufgefordert: Geredet wird nur in der Pause!!!
(Für einige wohl ein schwieriges Unterfangen!) Ein strenges Probejahr liegt vor uns, das Konzert im November soll uns gut gelingen. Die erste Massnahme dazu wird gleich getroffen: Einstweilen stimmenweise alternierende ½-stündige Vorproben. Karin gibt jeweils die Lieder der nächsten Probe bekannt - zu Hause einen Blick in die Noten zu werfen, das wäre sehr wünschenswert.

Hallo Andrea! Am 18. Februar griff Andrea zum ersten Mal in die Tasten und übte mit uns die per E-Mail angesagten Lieder. Karin gab Gas und war in vollem Element. Sie wollte die Probe mit Andrea nutzen. Die frühe Klavierbegleitung wurde von allen sehr geschätzt. Am 4.3. und 11.3. folgten gleich zwei weitere Proben mit Andrea, und fast alle Sängerinnen und Sänger waren da! „Es ist so schön zu singen, wenn sooo viele da sind. „Kommt ihr wohl alle wegen Andrea ???“, fragte eine spassige und sichtlich zufriedene Karin. …..Aber es kam noch besser!:

Dienstag, 1. April - es ist kein Scherz -: 12 Märando-Sängerinnen und -Sänger marschierten zur ersten gemeinsamen Chorprobe ein, und mit ihnen zusammen durften wir auch Elsbeth Lehmann - sie sang noch nie in einem Chor - mit Freude bei uns begrüssen. Karin’s Herz schlug sichtlich höher! Sie war in Hochform - auch mit ihren zum Schmunzeln bringenden Kommentaren. „Mir ist wohl das Schönste passiert, das einer Dirigentin passieren kann! Die Türe ist aufgegangen…und 13 Leute sind reinspaziert, die mit uns zusammensingen werden! Das nenne ich einen wunderbaren Frühling! Welche Freude“! Das schrieb sie am 2. April ins Gästebuch auf unserer Homepage. Und wo waren wir zu dieser höchst erfreulichen „Geburtsstunde“ im Ausgang? Sinnigerweise - aber ganz nach Wirtschaftsturnus - im „Storchen“. Passte doch! Und alle vom Märando waren dabei! Es herrschte bereits beim ersten Herumhöckeln eine gute Stimmung.

Feinen Speckgugelhopf von Vreni Tschann und süffiger „Müürliwii“ von Franz…wann gibt’s dies traditions-gemäss? Am Maibummel!Am 6.Mai, ab 18.45 Uhr, schnabulierten wir von diesem Gebäck und schlüfel-ten Chardonnay bei der „Weitsicht“. Den Körper gestärkt, den Geist gelöst, zog die grosse Sängerschar durch „Neu-Märstetten“ in die Rebhänge am Ottenberg Richtung Weinfelden, umgehängt im „Brust-Köcher“ ein „Degustationsglas“. Warum wohl? Ob Boltshausen, mitten in den Reben, wurde uns bei Brot und Buu-reschüblig „Ottenberger“ der Familie von Vreni Büchi kredenzt. Beim „Bettelbrünneli“, dem nächsten Zwischenhalt, fliesst nicht nur Trinkwasser aus dem Röhrchen, heute floss auch „Bachtobler“ vom Schlossgut Bachtobel in unsere Gläschen. Dazu wurde Birnbrot geschneuggt. „Ein Gläschen gefüllt mit dem Saft edler Reben…“ das sangen wir zwar nicht, dafür liessen wir unsere Gläser dann im gemütlichen Weinfelder Weinkeller „Felsenburg“ erneut füllen und genossen - ganz nach Vreni’s Einladung -, den Wein, den feinen Znacht und freuten uns über das gesellige Beisammensein, zu plaudern und sich näher kennen zu lernen, einfach das Schöne vom Leben zu geniessen. Freude herrschte aber auch, dass fast alle vom Märando auf den Maibummel kamen. Ein gutes Zeichen! Und es war auch, als hätten wir schon immer miteinander gesungen. Märando-Präsident Bruno bedankte sich bei Vreni und Franz nicht nur für die Organisation des Maibummels, sondern auch für den gelungenen, gemeinsamen Abend.   

Singen ist nicht nur einfach singen. Singen ist auch nachdenken, nachdenken was man sagt, was man singt. Nur so kann das Lied Ausdruck, Farbe, Leben bekommen, nur so können wir unseren Gesang mit Freude und Ausstrahlung auf unsere Zuhörer hinüberbringen. Und dass uns das gelingt und dass dazu unsere Stimme klangvoll aus unserem Hals, genauer aus dem Kehlkopf und dem Brustkorb als Resonanzboden kommt, lernen wir bei der Stimmbildung vom 20. Mai mit Stephanie Oertli.

Gar nicht aus den Nähten platzte die letzte Probe vom 26. Juni vor den Sommerferien. Nur gerade die Hälfte des Chors sangen die Ferien ein. Ein Mahn-Mail, nach den Ferien den Probe-Abenden erste Priorität zu setzen, dürfte da wohl angebracht sein!

Gut waren die Plätze besetzt am Platzkonzert der Musik Märstetten vom 1. Juli beim Schulhaus Otto-berg. Wir durften die Festwirtschaft betreiben. Die Gäste freuten sich über die flotte Musik und genossen unsere feinen Grillwürste - es wurden alle verschlungen -,…und wir freuten uns über den erwirtschafteten, schönen Festwirtschaft-Zustupf in unsere Kasse.

Sie war fast wie eine 1. August-Feier, unsere erste Probe vom 12. August nach den Sommerferien. War das ein Feuerwerk! Es war wie so ein Funken sprühender Vulkan! Dazu gab’s eine „patriotische“ Ansprache einer wortvirtuosen Karin. Da waren Aufmunterungen, Forderungen, Motivation und Begeisterung, aber auch das Sagen wo’s lang geht…und wer hier der Chef ist! Köstlich! Echt Karin. Gut aber auch, kennen wir sie! - Und bevor’s mit der „Schlittenfahrt“ so richtig los ging, war da noch etwas sehr Erfreuliches zu sagen: Endlich sind sie da, die schon lange erwartete Sopranistin Christine und der Tenor Walter Hug. Ein herzliches Willkommen dem sympathischen Paar in unserem Chor!

Es ist der 7. und erste Sonntag im September. Wir erkunden auf unserem Chorausflug Solothurn - die schönste Barock-Stadt der Schweiz - und ihre Umgebung. In der idyllischen Verenaschlucht werden wir in der Einsiedelei bei unserem Gesang in der Grotte von der Eremitin Benedikta begrüsst. Einige streckten, „Heilung“ suchend - oder einfach aus Gwunder -, ihre Hand in den kleinen Schlitz in der Felswand, der einst das Leben der Heiligen Verena rettete. Eindrücklich war die Führung durch das Städtchen Solothurn und durch die St. Ursen-Kathedrale, und beschaulich war die Aare-Schifffahrt von Solothurn nach Büren a.d. Aare. (Ein detaillierter Bericht, von Peter verfasst, ist auf unserer Homepage unter „Reisen“ zu finden.)

Ohne ein Singwochenende kein Konzert. Das waren einst Karin’s Worte. Am Freitagabend, 19. und Samstag, 20.September bis 16.00 Uhr, probten wir in der „Weitsicht“ intensiv für unser Konzert. Es waren fordernde, aber gute Stunden, an denen an den Liedern „gefeilt“ wurde und die uns weiterbrachten, Sicherheit gaben. Gewaltig, was Karin in diesen zwei Tagen leistete. Da war ja nicht nur das Dirigieren und die stundenweise volle Konzentration, da waren auch die Vorbereitungen zu Hause mit der Gestaltung des Probeplans, wie motiviere ich, was ist zu korrigieren, zu verbessern und, wenn angebracht, das Loben nicht zu vergessen. Sie vergass nichts, und wir alle haben versucht, unser Bestes zu geben.

„Aufschrei und Bitte und Wunsch!!!!...Wir wollen doch den Zuhörern etwas Besonderes, Erstklassiges, Ge-nussvolles bieten“. Dieser Hilfe-Ruf von Karin erreichte uns nach der Herbstferien-Einschaltprobe vom 14. Oktober - wir hatten sie selbst bestimmt. 11 fehlten (!), und da waren zu viele Unsicherheiten. Und das 4 Wochen vor dem Konzert! Karin’s Sorgen waren zu verstehen! Der Aufschrei hatte seine Wirkung: „Fullhouse“ dann am 21. Oktober! Es war - mit Andrea zusammen - eine sehr gute Probe. Und dann ging’s nur noch bergauf. Fast alle waren immer da, und der Wunsch, das Konzert vom 15./16. November zu einem eindrücklichen, einmaligen Erlebnis für die Zuhörer - und für uns - werden zu lassen ging in Erfüllung. Und weil es so schön war, hat der Schreiberling dem Konzert eine besondere Seite gewidmet.

So ist der Jahresbericht hier nur noch zu schliessen mit dem Schlusshock vom 25. November. Bei Marianne und Martin Schiess im „Löwen“ in Donzhausen, liessen wir mit einem Znacht und den legendären Schiess-Torten das Konzertjahr mit seinen Tiefen und Höhen ausklingen. FuM-Chor Präsident Hansruedi sprach lobende und wohlverdiente Dankesworte, vor allem an die grossartige Leistung von Karin aus. Märando-Präsident Bruno war es ein Bedürfnis, nicht nur Karin zu danken, sondern auch unserem Chor für die vom ersten Moment an herzliche Aufnahme und die gute, sympathische Sängerkameradschaft - die wir ja gegenseitig erleben durften. - Und wie geht es weiter? Fusion? Auflösung und Beitritt zum FuM-Chor? Das, so Bruno, muss die Mitgliederversammlung entscheiden. Was uns aber unter grossem Applaus erfreute, war die Botschaft: Wir, die mitgesungen haben, möchten alle gerne bleiben und weitersingen! Das war schon fast wie Weihnachten! – Diese ist mittlerweile vorbei, so bleibt nur noch zu wünschen:
Auf ein gutes, gesundes Jahr 2015 mit einem GROSSEN und KLANGVOLLEN Chor!

 

Für das FuM-Chor-Präsidium
Fredy Lüthy, Vizepräsident

 

Ottoberg/Weinfelden, Ende Dezember 2014